Pfandflaschen, Holz, Baustrahler
Im Innenhof des ehemaligen Klosters Wedinghausen in Arnsberg (einer Kleinstadt in NRW) befindet sich das Lichthaus. Dieses architektonische Multifunktionsobjekt entstand im Zuge der Umbaumassnahmen des Klosters zum Stadtarchiv und Ausstellungsraum. Seit 2009 wird das Lichthaus, welches ausschliesslich aus Glas und Beton besteht, als Ausstellungsraum genutzt.
In meiner eigens für dieses Gebäude konzipierten Installation prima materia schichte ich 6000 leere Glasflaschen zu einer monumentalen Wand von 24 qm auf. Diese Wand teilt das Lichthaus in zwei Seiten. Während die Sonne tagsüber die eine Hälfte des Lichthauses durch die Glasflaschen hindurch beleuchtet, wird die Wand des Nachts durch Strahler beleuchtet von der anderen Seite sichtbar.
Ein Alltagsgegenstand, die leere Glasflasche ist das Ausgangsmaterial meiner visuellen und inhaltlichen Untersuchung. Die Bedeutung des Gegenstandes wird dekonstruiert.
Bei der Konzeption der Installation interessierte mich die Transformation von Objekten, im Besonderen in der Tradition der Alchemie. Diese Auseinandersetzung brachte mich zu dem Begriff der Urmaterie (lat. prima materia). Der Begriff entstammt der Aristoteleschen Konstitution der Dingwelt. War für Aristoteles die Urmaterie ein gedankliches Konstrukt, unternahmen die Alchemisten im Mittelalter und der frühen Neuzeit aktiv den Versuch den Ursprungsstoff aus Gegenständen, z.B. durch Destillation herauszufiltern.
Ich verstehe die Installation prima materia als Photographie, da sie aus deren Grundeigenschaften - Licht, Transparenz und Materialisierung - ein Bild generiert.